Der Softwarehersteller SAP verkündete am 3. September seine jüngste Blockchain-Partnerschaft. In dem News-Post auf der firmeneigenen Webseite erläutert der IT-Riese seine Kooperation mit Chronicled Inc. Dabei handelt es sich um eine Software-Firma, die Unternehmen mit Blockchain basierten Ökosystemen versorgt.
Eingebettet wird das Projekt unterdessen im SAP Information Collaboration Hub für Life Sciences. Dies ist ein Programm, welches der Softwareentwickler im November 2017 lancierte. Beschrieben wird dieses Kollaborationszentrum als „öffentliches Cloud-Netzwerk, welches die Zusammenarbeit zwischen pharmazeutischen Handelspartnern auf der Versorgungskette erleichtert“
SAP will Firmen bei der Umsetzung der US-Medikamenten Verordnung helfen
Bei der Zusammenarbeit mit SAP wird das Produkt „MediLedger“ derweil eine zentrale Rolle spielen. Dieses offene und dezentralisierte Netzwerk für die pharmazeutische Versorgungskette wurde nämlich von Chronicled entwickelt. Es bietet insbesondere sichere und einfache Zahlungsprozesse und Tracking-Mechanismen auf der Blockchain. Der Pressemeldung zufolge nutzen neun der weltweiten Top-Pharma-Konzerne bereits die beschriebene Kombinationslösung. Zwei der drei großen US-Medikamentenvertreiber verwenden offenbar ebenfalls das Tool.
Die Zusammenarbeit dient Unternehmen zukünftig auch zur verlässlichen Erfüllung der US-Medikamentenversorgungsverordnung. Diese gesetzliche Vorgabe mit dem Titel U.S. Drug Supply Chain Security Act (DSCSA) betrifft nämlich die Verfolgbarkeit von Arzneimitteln. SAP und Chronicled wollen den Pharmaunternehmen also bei dem rechtskonformen Vertrieb ihrer Produkte in den Vereinigten Staaten helfen.
Die DSCSA betrifft vor allem Medikamente, die nach dem Verkauf zu Apotheken und Kliniken zurückkommen. Diese werden in der Regel weiterverkauft, vorausgesetzt, ihre Echtheit lässt sich verlässlich überprüfen. Die Kooperation mit MediLedger-Entwickler Chronicled weitet die Angebote des SAP Information Collaboration Hub auf zahlreiche Unternehmen aus.
Blockchain im Gesundheitssektor
Blockchain-Technologie wird im Gesundheitsbereich bereits auch an anderer Stelle erfolgreich eingesetzt. So schloss sich das deutsche Pharmaunternehmen Böhringer Ingelheim im Juni mit der Blockchain-Gesundheits-Plattform Solve.Care zusammen, um ein Netzwerk für Patientendate zu entwickeln.
Solve.Care kooperiert mittlerweile auch mit dem Fahrservice Uber, um über den Dienst Uber Health auf seiner Blockchain-App von Solve.Care ein Angebot zur Patientenbeförderung anbieten zu können
Wie im Juni aus einer Pressemitteilung hervorging, sind bislang nur wenige Unternehmen aus der europäischen Gesundheitsbranche mit den möglichen Vorteilen der Blockchain-Technologie vertraut.